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In welchen Fällen lohnt es sich, einen feuerfesten Waffenschrank zu kaufen?

Ein feuerfester Waffenschrank ist nicht für jeden zwingend notwendig – in vielen Fällen aber eine kluge Entscheidung. Wenn Sie ausschließlich Jagd- oder Sportwaffen lagern und keine weiteren sensiblen Inhalte im Schrank unterbringen, ist ein klassischer Waffenschrank mit geprüfter Sicherheitsstufe ausreichend. 

Besonders sinnvoll ist ein feuerfester Waffenschrank, wenn Sie:

  • Dokumente oder Wertpapiere wie Jagdscheine, Versicherungsunterlagen oder Kaufbelege im Schrank lagern,
  • technisches Zubehör wie Zielfernrohre, Nachtsichtgeräte oder Kameras schützen möchten,
  • Munition aufbewahren, die hitzeempfindlich ist,
  • in einem Haus mit erhöhtem Brandrisiko wohnen – etwa mit Holzheizung, Werkstatt oder Garage in unmittelbarer Nähe. 

Auch der emotionale Wert spielt eine Rolle: Erinnerungsstücke, Sammlerstücke oder Geschenke lassen sich nicht ersetzen. Ein feuerfester Waffenschrank gibt Ihnen die Sicherheit, dass Ihre wichtigsten Gegenstände selbst im Fall eines Hausbrandes noch besser geschützt sind.

Gibt es eine gesetzliche Anforderung für den Brandschutz bei der Waffenlagerung

Gemäß dem deutschen Waffengesetz (WaffG) und der Allgemeinen Waffengesetz-Verordnung (AWaffV) ist der Brandschutz bei der Waffenlagerung nicht gesetzlich vorgeschrieben. Die gesetzlichen Anforderungen konzentrieren sich auf den Schutz vor unbefugtem Zugriff. So müssen Waffen und Munition in Sicherheitsbehältnissen mit mindestens Widerstandsgrad 0 oder 1 nach DIN EN 1143-1 aufbewahrt werden.

Ein zusätzlicher Brandschutz ist damit Ihre freie Entscheidung, wenn Sie zusätzliche Sicherheit haben wollen. 

Wie funktioniert der Feuerschutz bei Waffenschränken?

Ein feuerfester Waffenschrank muss vor den Auswirkungen hoher Temperaturen schützen. Um diesen besonderen Schutz zu gewährleisten, kommen spezielle Materialien, Bauweisen und Prüfverfahren zum Einsatz. 

   1. Spezielle Materialien im Tür- und Korpusaufbau

Der Schrank ist mehrwandig konstruiert. Zwischen den einzelnen Stahlwänden befinden sich feuerhemmende Materialien. Dazu gehören vor allem: 

  • Füllstoffe auf Betonbasis mit isolierenden Eigenschaften
  • Spezielle Dämmstoffe, die Hitzeeinwirkung verzögern
  • Intumeszierende Dichtungen, die sich bei Hitzeeinwirkung ausdehnen und Rauch- sowie Flammenzutritt verhindern

Diese Materialien sorgen dafür, dass die Innentemperatur im Schrank über einen bestimmten Zeitraum unter der kritischen Grenze bleibt. Diese liegt meistens bei unter 170 °C. So können  Dokumente und sensible Technik selbst dann geschützt werden, wenn der Raum drumherum brennt.

   2. Normen und Klassifizierungen

Der Feuerschutz bei Waffenschränken wird nach der europäischen Norm EN 15659 geprüft. Diese Norm legt fest, wie gut ein Behältnis – wie ein Waffenschrank – seine Inhalte bei Brandeinwirkung schützt. Die Prüfungen werden in unabhängigen Testlaboren durchgeführt und orientieren sich an realistischen Brandverläufen.

Dabei wird der Schrank für eine festgelegte Zeit in einem Brandofen erhitzt, wobei die Umgebungstemperatur innerhalb kurzer Zeit auf rund 840 °C ansteigt. Gleichzeitig wird im Inneren des Schranks kontinuierlich die Temperatur gemessen.

Entscheidend ist: Die Temperatur im Innenraum darf während der gesamten Prüfzeit einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten – in der Regel 170 °C, da Papier ab ca. 177 °C verkohlt oder Feuer fängt.
Die hängigsten Schutzklassen sind:

  • LFS 30 P: Der Inhalt bleibt bei Temperaturen bis 840 °C für mindestens 30 Minuten unter dem kritischen Schwellenwert
  • LFS 60 P: Schutz für 60 Minuten
  • LFS 120 P: Schutz für 120 Minuten

Die Kennzeichnung „P“ steht dabei für „Paper“ – also die Eignung zum Schutz von Papierdokumenten. Für die Lagerung von Datenträgern oder elektronischer Ausrüstung gelten strengere Grenzwerte (z. B. S 60 DIS nach EN 1047-1).

Wichtig zu wissen: Diese Angaben garantieren keine absolute Unversehrtheit, sondern einen getesteten Zeitraum, in dem der Inhalt ausreichend geschützt bleibt – eine wertvolle Sicherheitsreserve im Fall eines Brandes.

Feuerfesten Waffenschrank kaufen: Das sollten Sie beachten 

Ein feuerfester Waffenschrank bietet Ihnen und Ihrem Eigentum einen doppelten Schutz – aber nur dann, wenn er zu Ihren Anforderungen passt. Vor dem Kauf sollten Sie deshalb genau prüfen, welche Funktionen und Merkmale für Sie wirklich relevant sind.

Folgende Punkte helfen Ihnen bei der Auswahl:

  • Sicherheitsstufe nach EN 1143-1: Entscheidend für die gesetzliche Zulässigkeit. Für Waffen ist mindestens Widerstandsgrad 0 oder I vorgeschrieben – abhängig davon, ob Sie auch Munition darin lagern.
  • Feuerschutzklasse nach EN 15659: LFS 30 P bietet 30 Minuten Brandschutz, LFS 60 P oder mehr für zusätzliche Sicherheit.
  • Innenraumaufteilung: Achten Sie darauf, ob Halterungen für Lang- oder Kurzwaffen vorhanden sind und ob zusätzlich Platz für Dokumente, Optiken oder Zubehör bleibt.
  • Schlossart: Mechanisches Doppelbartschloss oder Elektronikschloss mit PIN? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
  • Aufstellort und Größe: Messen Sie den geplanten Platz genau aus. Bedenken Sie auch das Gewicht und ob der Untergrund stabil genug ist.
  • Zulassungen und Zertifikate: Achten Sie auf nachweisbare Prüfzeichen, z. B. VdS oder ECB•S – sie bestätigen, dass der Schrank tatsächlich getestet wurde.

Sollten Sie Fragen zum Kauf eines feuerfesten Tresors haben, sind wir jederzeit für Sie erreichbar.

Feuerfeste Waffenschränke bei tresore.de – geprüfte Qualität und Auswahl

Bei tresore.de finden Sie nicht nur eine große Auswahl an feuerfesten Waffenschränken, sondern bekommen auch die jahrzehntelange Erfahrung unserer Experten. Alle Modelle stammen von namhaften Herstellern und erfüllen die aktuellen Sicherheitsnormen – inklusive geprüfter Feuerschutzklassen. Viele Schränke lassen sich direkt bei der Bestellung individuell konfigurieren, etwa durch die Schlossart, die Größe oder die Innenaufteilung.

Auch bei der Beratung profitieren Sie von echtem Fachwissen. Das Team kennt die Anforderungen von Jägern, Sportschützen und Behörden – und hilft Ihnen dabei, das passende Modell zu finden. Wir liefern für Sie Waffenschränke und Tresore deutschlandweit mit der Fachspedition.

Haben Sie noch Fragen zu feuerfesten Waffenschränken?

Kann ich einen feuerfesten Waffenschrank auch im Keller oder in der Garage aufstellen?

Ja, das ist möglich – sofern der Untergrund tragfähig ist und keine extreme Feuchtigkeit herrscht. Gerade in unbeheizten Räumen sollte der Schrank über eine gute Dichtung verfügen, um Korrosion an Waffen und Dokumenten zu vermeiden.

Beeinträchtigt der Feuerschutz die Nutzbarkeit des Innenraums?

Da der Brandschutz durch zusätzliche Materialien realisiert wird, fällt der Innenraum bei vergleichbaren Außenmaßen etwas kleiner aus. Das sollte bei der Auswahl der Größe mit eingeplant werden.

Wie erkenne ich, ob ein Schrank wirklich feuerfest ist?

Achten Sie auf klare Angaben zur Feuerschutzklasse (z. B. LFS 30 P) und ein gültiges Prüfzeichen – etwa von ECB•S oder VdS. Aussagen wie „hitzebeständig“ oder „isoliert“ sind nicht gleichbedeutend mit zertifiziertem Feuerschutz.

Wie erkenne ich, ob ein Schrank wirklich feuerfest ist?

Achten Sie auf klare Angaben zur Feuerschutzklasse (z. B. LFS 30 P) und ein gültiges Prüfzeichen – etwa von ECB•S oder VdS. Aussagen wie „hitzebeständig“ oder „isoliert“ sind nicht gleichbedeutend mit zertifiziertem Feuerschutz.

Was passiert bei einem Brand mit Munition im Schrank?

Hitze kann Munition instabil machen. Ein feuerfester Schrank verzögert diese Reaktion deutlich – bietet aber keinen absoluten Schutz. Die Lagerung von Munition sollte deshalb immer gut durchdacht und sicher erfolgen.