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Sicherheitsstufen von Tresoren – Welchen Schutz brauchen Sie?

Wenn Sie einen Tresor kaufen, dann bewahren Sie darin wertvolle Besitztümer auf, um sie vor Einbruch, Diebstahl oder Havarien zu schützen. Die Sicherheitsstufen geben Ihnen dabei eine wertvolle Orientierung, wie widerstandsfähig ein Modell gegen Einbruchversuche ist und welche Werte Sie damit zuverlässig schützen können. Wer sich zum ersten Mal mit diesen Zertifizierungen beschäftigt, ist schnell von den vielen Kürzeln überwältigt. Welcher Tresor kann mir denn nun im Einzelfall den besten Schutz bieten und wann greift der Versicherungsschutz?

Um Ihnen eine Orientierung im Dschungel der verschiedenen Sicherheitsstufen von Tresoren zu bieten, haben wir Ihnen hier alle wichtigen Informationen zusammengefasst. 

Was bedeutet die Sicherheitsstufe bei Tresoren?

Die Sicherheitsstufe eines Tresors ist ein zentraler Begriff in der Welt der Wertschutzsysteme – doch nicht immer ist sie als einheitlich definierte Größe zu verstehen. Grundsätzlich beschreibt die Sicherheitsstufe, wie widerstandsfähig ein Tresor gegenüber Einbruchversuchen ist. Für Sie als Käufer ist die Sicherheitsstufe ein wichtiges Auswahlkriterium: Sie zeigt an, welchen Schutzgrad ein Tresor bietet und hilft Ihnen dabei, das Modell zu wählen, das zu den Werten passt, die Sie schützen möchten. Dabei berücksichtigt die Sicherheitsstufe verschiedene Faktoren wie die Materialstärke, die Anzahl der Verriegelungen, die Widerstandsfähigkeit gegen Werkzeuge und mechanische Angriffe.

Grundlegende Begriffe und Normen

Um die Sicherheitsstufe eines Tresors zu verstehen, ist es wichtig, einige zentrale Begriffe und Standards zu kennen:

  • Widerstandsklasse: Diese gibt an, wie robust ein Tresor gegen Aufbruchversuche ist. Je höher die Klasse, desto stärker ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Angriffen mit Werkzeugen.
  • Zertifizierungen: Offizielle Prüfungen durch unabhängige Institute bestätigen die Sicherheitsstufen und Widerstandsklassen eines Tresors. Diese Zertifikate garantieren Ihnen, dass der Tresor den angegebenen Schutz tatsächlich bietet.
  • Widerstandsgrad: Innerhalb der Normen werden verschiedene Grade vergeben, die die Einbruchhemmung weiter differenzieren.
  • VDMA: Eine ältere deutsche Norm, die Sicherheitsstufen definiert. Obwohl sie mittlerweile durch europäische Normen ergänzt wurde, sind VDMA-Kennzeichnungen bei vielen Tresoren noch üblich.
  • EN-Normen (z. B. EN 1143-1, EN 14450): Europäische Standards, die verbindliche Kriterien für die Prüfung und Klassifizierung von Tresoren festlegen. Sie gelten als international anerkannt.

Für Sie als Käufer ist das Wissen um diese Begriffe wichtig, damit Sie verschiedene Produkte miteinander vergleichen und verstehen können, welchen Schutz Sie tatsächlich benötigen. 

Unterschiede zwischen zertifizierten und nicht zertifizierten Tresoren

Nicht jeder Tresor ist automatisch „einbruchsicher“. Viele Modelle auf dem Markt bieten nur einen grundlegenden Schutz vor einem unbefugten Zugriff, ohne jedoch nachweislich widerstandsfähig gegen gezielte Einbruchversuche zu sein. Solche nicht zertifizierten Tresore eignen sich eher für die Aufbewahrung von weniger wertvollen oder unempfindlichen Gegenständen, erfüllen aber keine Anforderungen der Versicherungen. 

Zertifizierte Tresore hingegen durchlaufen umfangreiche Prüfungen und bekommen ein offizielles Sicherheitszertifikat. Dieses bescheinigt, dass das Produkt bestimmte Widerstandsgrade erreicht und unter definierten Bedingungen Einbruchversuchen standhält. Nur bei einem zertifizierten Tresor haben Sie also eine entsprechende Sicherheit und einen Versicherungsschutz. 

Die wichtigsten Sicherheitsstufen im Überblick

Tresore werden nach unterschiedlichen Normen klassifiziert, die verschiedene Sicherheitsstufen oder Widerstandsgrade festlegen. In unserem Onlineshop können Sie Tresore nach diesen Sicherheitsstufen wählen – daher geben wir Ihnen gerne an dieser Stelle einen Überblick über die wichtigsten Sicherheitsstufen bei Tresoren. 

VDMA 24992 – Sicherheitsstufen A und B (Stand 1995)

Die VDMA-Norm von 1995 definiert die Sicherheitsstufen A und B, die vor allem bei kleineren Tresoren und Möbeltresoren Anwendung finden. VDMA Stufe A bietet leichten Schutz für den privaten Bereich, während Stufe B für erhöhte Sicherheitsanforderungen geeignet ist und auch im gewerblichen Umfeld Verwendung findet. Obwohl die Norm veraltet ist, sind viele Tresore mit dieser Klassifizierung noch im Einsatz.

EN 14450 – Sicherheitsstufen S1 und S2

Die EN 1143-1 ist die umfassendste und anspruchsvollste Norm für Wertschutzschränke. Sie teilt Tresore in verschiedene Klassen und Grade ein, die ihren Widerstand gegen Einbruchstools und Angriffe definieren. Zudem wählen Sie zwischen der Sicherheitsstufe S1 für den privaten Gebrauch und EN 14450 S2 für die Absicherung höherer Werte im privaten oder gewerblichen Einsatz.

  • Klasse N/0 (Grad 0): Das ist die Basisklasse – die Tresore bestehen aus einer mehrwandigen Konstruktion. Diese schützt vor einfachen Einbruchversuchen und eignet sich für moderate Werte, zum Beispiel im kleinen Geschäft oder Zuhause. In einem Tresor dieser Sicherheitsstufe dürfen Sie schon in begrenztem Maße Kurzwaffen aufbewahren.
  • Klasse 1 (Grad 1): Hier gibt es schon zertifizierten Schutz für private und gewerbliche Anwender. Die Tresore halten häufig genutzten Werkzeugen stand und sind gut geeignet für Bargeld, wichtige Dokumente oder Schmuck mit mittlerem Wert. Diese Tresore können Sie uneingeschränkt auch als Waffenschrank für Lang- und Kurzwaffen nutzen.
  • Klasse 2 (Grad 2): Diese Stufe bietet mehr Widerstandskraft und ist besonders gefragt, wenn Sie höhere Werte sichern oder die Versicherung strengere Anforderungen stellt. Gut für Unternehmen oder Betriebe mit sensiblen Daten oder Wertgegenständen.
  • Klasse 3 (Grad 3): Für höhere Ansprüche gedacht: Robuste Bauweise und geprüfte Schlösser machen diese Tresore sicher gegen gezielte Angriffe. Ideal, wenn Sie wirklich wertvolle Sachen schützen wollen.
  • Klasse 4 (Grad 4): Sehr stabil und widerstandsfähig – für besonders wertvolle Gegenstände und sensible Daten. Diese Tresore halten auch professionellen Einbruchversuchen stand und sind eine Top-Wahl für höchsten Schutz.
  • Klasse 4 KB (Grad 4 KB): Das ist eine verstärkte Variante der Klasse 4 mit extra Sicherheitselementen, die den Schutz noch weiter erhöhen.
  • Klasse 5 (Grad 5): Die höchste reguläre Sicherheitsstufe mit maximaler Einbruchhemmung. Ideal für große Werte, vertrauliche Dokumente oder besonders sensible Inhalte.
  • Klasse 5 KB (Grad 5 KB): Noch einmal eine Extra-Stufe mehr Schutz, mit modernsten Technologien und verstärkten Bauteilen.

Welche Sicherheitsstufe passt zu Ihrem Bedarf?

Welche der genannten Normen und Zertifizierungen, Sicherheitsklassen und Sicherheitsgraden ist nun wirklich für Sie relevant, um Ihre Werte zu schützen? Bei der Wahl Ihres Tresors sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, damit der Tresorinhalt im Ernstfall wirklich geschützt ist. 

Kriterien für die Auswahl der passenden Sicherheitsstufe

Ein zentrales Entscheidungskriterium ist der Wert des Tresorinhalts: Je höher der finanzielle oder ideelle Wert der aufzubewahrenden Gegenstände, desto höher sollte die Widerstandsklasse sein. 

Ebenso wichtig ist die Art der Aufbewahrung: Handelt es sich um Bargeld, Dokumente, digitale Datenträger oder Waffen? Unterschiedliche Inhalte verlangen unterschiedliche Schutzprofile. Für die sichere Aufbewahrung von Datenträgern bieten wir spezielle Datensicherungstresore an und für Dokumente bieten Dokumententresore den bestmöglichen Schutz.   

Das Einbruchsrisiko am Aufstellort spielt eine weitere Rolle: In einer stark frequentierten Umgebung mit höherem Risiko für Einbrüche und Diebstahl sind Tresore mit höheren Sicherheitsstufen ratsam.

Welche Sicherheitsstufe verlangen Versicherungen bei einem Tresor?

Versicherungen setzen klare Vorgaben, welche Sicherheitsstufen für welchen versicherten Wert erforderlich sind. Für den privaten Bereich werden beispielsweise Tresore der Widerstandsklasse S1 oder N/0 bis zu einer Versicherungssumme von etwa 5.000 bis 40.000 Euro akzeptiert. Im gewerblichen Umfeld steigen die Anforderungen: Höhere Werte erfordern Tresore der Klasse 1 bis 4, mit versicherbaren Summen, die von etwa 10.000 bis über 150.000 Euro reichen. Für ganz hohe Werte sind sogar Tresore der Klasse 5 oder 5 KB notwendig.

Sprechen Sie aber immer persönlich mit Ihrer Versicherung und prüfen Sie Ihre Police, welche Versicherung erforderlich ist. 

Informationen zu einzelnen Sicherheitsstufen

kein zertifizierter Einbruchschutz
S2 nach EN 14450
- Sicherheitsstufe S2 nach EN 14450 Zertifizierungszentrum Sicherheitssysteme und -techniken Ltd.
Klasse 5 KB EX nach EN 1143-1 Grad 5 KB EX
Klasse 6 KB EX nach EN 1143-1 Grad 6 KB EX

Sicherheitsstufen von Tresoren: Versicherbarkeit, Schutzklassen und Einbruchschutz

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